Auster, Hummer, Flusskrebs, Oktopus, Lachs, Tunfisch, Wolfsbarsch und Dorade: Mit diesen leckeren wie edlen Speisefischen und Meeresfrüchten haben deutsche und tschechische Auszubildende aus dem Gastronomiebereich in der Gastroküche des Berufsbildungszentrums gearbeitet. Dafür gab es gleich zwei gute Gründe.
Zum einen haben fünf tschechische Auszubildende mit ihren zwei Begleitern der Lebensmittelberufsfachschule Prag das BBZ besucht. Es war der erste Besuch seitens der Partnerschule, nachdem beide Schulen im Mai 2015 eine Kooperationsvereinbarung geschlossen hatten. Diese sieht einen regelmäßigen Austausch von Auszubildenden vor. Nach der Pragreise deutscher Köche im letzten Monat hat jetzt der Gegenbesuch stattgefunden.
Die Gäste sind von jeweils einem deutsche „Buddy" des 2. Ausbildungsjahres unterstützt worden. „Anfangs war die Kommunikation noch ein bisschen holprig,", berichtet Kochlehrer Claus-Marc Hahn, „aber bei der Arbeit in der Küche haben sie die Sprachbarrieren sehr schnell überwunden." Und das war auch notwendig für die Arbeit in der ersten Woche. Unter fachkundiger Begleitung von Anja Dannenberg, Claus-Marc Hahn, Michael Naß haben die deutsch-tschechischen Teams aus der Fischlieferung Ideen entwickelt, probeweise zubereitet und die Ergebnisse bewertet. Die besten Resultate haben sie zu einem vorzüglichen 4-Gänge-Menu zusammengestellt. Claus-Marc Hahn ist begeistert. „Eine super gelungene Sache", lautet sein Fazit.
Der zweite Grund für die Verwendung von besonders edlen Zutaten liegt in der jährlich stattfindenden „Projektwoche Fisch". „Die BBZ-Auszubildenden arbeiten später größtenteils in Hotels und Restaurants.", stellt Bildungsgangleiterin Anja Dannenberg fest. „Deshalb macht es schon Sinn, dass sie den Umgang mit hochwertigen Zutaten bei uns lernen."
Durch die Zusammenlegung von Partnerbesuch und Fischwoche haben jetzt auch die tschechischen Gastronomen davon profitiert. Im Anschluss an das Projekt haben Deutsche und Tschechen den Großhandel „Hanos" in Venlo besucht. In der Fischabteilung durften sie unter anderem Rochen und Seeteufel ausnehmen. In der zweiten Besuchswoche steht die Arbeit in Ausbildungsbetrieben an. Zusammen mit jeweils einem deutschen Buddy arbeiten die Tschechen in Ausbildungsbetrieben der Region.
Dieter Urbanski
