„Geschichte nicht nur in Büchern lesen, sondern so weit wie möglich 'nacherlebbar' machen." - das ist das Ziel von Johannes Niebuhr. Deshalb hat er mit dem Kurs „Gesellschaftslehre mit Geschichte" der Jahrgangsstufe 12 des Wirtschaftsgymnasiums die Ausstellung zum Ende des Zweiten Weltkriegs in der Villa Erckens in Grevenbroich besucht.
Da sich die Schüler/innen momentan mit der Zeit des Dritten Reichs beschäftigen, lag ein ortnaher Einblick in die Geschichte des Kriegs nahe. Im Rahmen der einstündigen Führung durch die Ausstellung haben die Schüler/innen festgestellt, wie nah der Krieg an ihre Heimat herangekommen ist. Zahlreiche historische Aufnahmen sowie schriftliche und mündliche Aufzeichnungen von Bürgerinnen und Bürgern erzählen von den Erlebnissen zum Kriegsende in Grevenbroich und Umgebung.
Die Schüler/innen der WGM2 haben nicht nur von den beträchtlichen Zerstörungen durch Luftangriffe erfahren, denn Grevenbroich wurde nicht zuletzt wegen seiner strategischen Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt ein Ziel der Alliierten. Auch die sinnlosen Abwehrversuche der hoffnungslos unterlegenen Wehrmacht fügten der Stadt erheblichen Schaden zu. Doch selbst die Sprengung sämtlicher Erft-Brücken konnte den Einmarsch der Amerikaner vor 70 Jahren nicht aufhalten.
Besonderen Eindruck hat das Schicksal von annähernd 1500 Zwangsarbeitern hinterlassen, die an verschiedenen Stätten in Grevenbroich interniert waren und auf ihre Befreiung hofften. Außerdem überlebten nur wenige jüdische Bürger in Grevenbroicher Verstecken; 146 kamen im Holocaust ums Leben.
Bild: Johannes Niebuhr
Text: Dieter Urbanski