Landrat Hansjürgen Petrauschke hat es sich nicht nehmen lassen, die 29 Schülerinnen und Schüler der neuen Erzieherklasse am Berufsbildungszentrum Grevenbroich an deren ersten Schultag persönlich zu begrüßen. Das Besondere an dieser Klasse versteckt sich im Namen. Die Abkürzung PIA steht für praxisintegrierte Erzieherausbildung, die in dieser Form zum ersten Mal am BBZ durchgeführt wird.
Im Unterschied zur klassischen Ausbildungsform finden Unterricht in der Schule und praktische Anleitung in der Kindertagesstätte durchgehend parallel statt. Die Fachschüler/innen gehen über den gesamten Ausbildungszeitraum 2 – 3 Tage in die Schule und die restliche Zeit in ein und dieselbe Einrichtung.
Für Jari Faenger, einen der 5 männlichen Fachschüler, ist das der ausschlaggebende Punkt. „Ich kann von Anfang an kontinuierlich mit den Kindern und dem Team zusammenarbeiten und meine schulisch erworbenen Kompetenzen sofort anwenden." Dass außerdem eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird, ist für ihn nicht ganz unwichtig, aber auch nicht das Entscheidende.
Landrat Hansjürgen Petrauschke hat in seiner Begrüßungsansprache betont, wie wichtig ihm die angehenden Erzieher/innen sind. „Sie werden dringend gebraucht – und deshalb hoffe ich, dass ich in drei Jahren noch genauso viele Schüler/innen vorfinde wie heute."
Auch für das BBZ ist die Einführung der PIA-Ausbildung ein wichtiger Baustein im Bildungsangebot. „Damit können wir jetzt 3 Wege zum Erzieherberuf anbieten", freut sich Schulleiter Dr. Jörg Kazmierczak, „denn neben der klassischen Ausbildungsform und der PIA-Variante gibt es bei uns auch das Berufliche Gymnasium, das die Erzieherausbildung mit dem Erwerb des Abiturs verbindet." Damit leistet das Berufskolleg einen wichtigen Beitrag zum Abbau des Erziehermangels.